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ERP-Software-Trends 2022/2023

Digitalisieren, Individualisieren und Nachhaltigkeit.

Auch in 2022 liegt der Fokus für ERP-Systeme weiterhin auf Digitalisieren und Individualisieren begleitet durch das Thema Nachhaltigkeit.

ERP-Software

Dadurch dass sich Technologien und Anwendungsfelder wandeln, werden nicht mehr zwingend alle Unternehmensprozesse in einem integrierten System abgebildet, sondern immer mehr Ökosysteme von ERP-Funktionalität geschaffen, die flexibel und modular auf die sich wandelnden Anforderungen reagieren können.
Das zentrale ERP-System mit flexibel kombinierbaren Komponenten wird hierbei weiter geöffnet und stellt Schnittstellen zu anderen beteiligten Systemen bereit, so dass insgesamt ein System entsteht, das vom Unternehmen individuell weitentwickelt werden kann.

Eine Studie des Analyse- und Beratungsunternehmens Trovarit zeigt, dass deutschen Unternehmen Daten- und Informationssicherheit besonders wichtig ist. Weitere obere Plätze erhalten Compliance-Anforderungen, Usability und der mobile Einsatz von Software.

Betrachten wir die wichtigsten ERP-Trends für 2022 und welche Möglichkeiten sich daraus für den Mittelstand ergeben.

ERP-Trends 2022

New Work – Mobilität im Fokus

Hybrides und mobiles Arbeiten hat sich während der Corona-Pandemie als feste Größe etabliert. Auch nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen zeigen die Statistiken, dass der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, im April 2022 noch bei rund 25 Prozent lag. Daher ist beispielweise die mobile Arbeitszeiterfassung stark im Trend.

Der Erfolgsfaktor von mobilem Zugriff liegt vor allem in dem orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf Echtzeitdaten. Viele nutzen hier bereits mobil verfügbare Dashboards für Ihr individuelles KPI-Reporting. Ob im Büro oder unterwegs haben Sie überall und jederzeit Zugriff auf Ihre Kennzahlen, Daten und Reports und behalten so ihr Tagesgeschäft im Blick.

Diesen Vormarsch der Remote-Kultur müssen aber auch die ERP-Systeme unterstützen. Daher ist Mobilität eine relevante Entwicklung im ERP-Bereich. Die zeigt sich auch in der Zunahme von cloud-Angeboten. In einer aktuellen Studie hat Techconsult die Cloud-Infrastrukturen im deutschen Mittelstand genauer unter die Lupe genommen. Doch auch wenn sich die Mehrheit mit hyperkonvergenten und damit virtualisierten IT-Infrastrukturen (HCI) beschäftigt, bleibt der aktuelle Verbreitungsgrad mit einem Einsatzgrad von zehn Prozent relativ gering. Dies liegt in erster Linie an Sicherheitsbedenken der IT-Verantwortlichen, der Komplexität der Implementierung sowie den zu hohen Betriebskosten.

Dabei müssen KMU keineswegs auf die Vorzüge der Cloud verzichten, da auch lokale Installationen mobil abrufbar sind oder sich extern hosten lassen.

Nachhaltigkeit vs. Digitalisierung – Notwendigkeit von Green IT

Immer mehr Cloud-Dienste erfordern jederzeit unendlich viele Server in unendlich großen Serverfarmen, die Strom verbrauchen und den ganzen Tag gekühlt werden müssen, was wiederum noch mehr Strom benötigt. Zusätzlich werden bei der Herstellung von Laptops & Co. seltene Erden verarbeitet, die unter nicht besonders nachhaltigen Bedingungen in Minen abgebaut werden. Und zwar in Bezug auf Umweltfreundlichkeit und auch soziale Umstände.

Green IT und Nachhaltigkeit sind Themen für die Zukunft. Laut der Forsa-Umfrage sehen 70 Prozent der Mittelständler einen wesentlichen Faktor für Zukunftsfähigkeit im nachhaltigen Handeln. Hierzu können ERP-Systeme einen Beitrag leisten.
Der Einsatz von ERP-Software optimiert den Ressourceneinsatz und sorgt für eine effizientere Logistik. Durch die Möglichkeit der Remote-Nutzung werden Arbeitswege reduziert. Und ein ERP-System liefert die für das Ressourcen- und CO2-Management benötigten Informationen. Besonders die Produktions­planung und -steuerung können zur Zielerreichung beitragen. Hier können Algorithmen zum Einsatz kommen, die Mengen und Termine unter Umwelt­aspekten bestimmen, Reihen­folgen optimieren und Ressourcen bestmöglich nutzen.

Verbindungen schaffen mit Vernetzung dank Schnittstellen

Ein gutes ERP-System ist darauf ausgelegt, mit einem Unternehmen zu wachsen. Und gerade im Zusammenhang mit Wachstumsstrategien, werden die Aufgaben eher komplexer und anspruchsvoller. Die ERP-Software muss flexibel reagieren können und individuell skalierbar sein, um im immer wiederkehrenden Innovationsdruck zu bestehen.

Um den Bedürfnissen vieler Unternehmen gerecht zu werden, wird das zentrale ERP-System mit entsprechenden Schnittstellen Dritt­Systemen geöffnet. Hierbei bleibt die umfangreiche Funktionalität des ERP-Systems erhalten und um die jeweilige Software­Komponente mit ihren Möglichkeiten ohne Daten- und Transparenzverlust erweitert. Die Schnittstellen sind vielfältig (z.B. Versanddienstleister, Payment-Anbieter, Shop-Systemen, Marktplätze etc.). Daraus ergibt sich ein hoher Leistungsumfang, der modular kombinierbar ist.

Daten- und Informationssicherheit bei steigendem Datenvolumen

Mit den ERP-Systemen wächst auch die Datenmenge, die verarbeitet werden muss. Laut der Studie des Unternehmens „International Data Corporation“ verzeichnet fast jedes dritte deutsche Unternehmen ein Datenwachstum zwischen 31 und 60 Prozent pro Jahr.

Eine ERP-Software muss diese Daten auch zukünftig kontinuierlich verarbeiten und auswerten. Und kein Zweifel: alle Unternehmensdaten sind wichtig, egal ob es Personaldaten oder Maschinen- und Produktionsdaten o.ä. und daher mit größter Sorgfalt zu behandeln. Viele Unternehmen vermeiden es, genau aus diesem Sicherheitsaspekt, ihre Daten in die Cloud zu verlagern.

Die immer größer werdenden Datenmengen in einer Zeit, in der die Bedrohungen durch gezielte IT-Angriffe stetig zunehmen, erfordern Investitionen in IT-Sicherheit. Laut einer Bitkom-Studie waren 2020 und 2021 rund neun von zehn Unternehmen von IT-Angriffen aller Art (Spionage, Datendiebstahl usw.) betroffen. Cyberattacken u.ä. werden auch in 2022, eher zunehmen als abnehmen.

Digitalisierung als Wachstumstreiber

Auch weiterhin ist die Digitalisierung die Basis für den künftigen Unternehmenserfolg. Und das gilt für alle Unternehmensbereiche.
Die HR-Service-Studie der Haufe Group aus dem Jahr 2021 ergab, dass sich transparente und digitale Prozesse positiv auf die Zufriedenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auswirken. Hierbei spielen Themen wie mobile Zeiterfassung, elektronische Entgeltabrechnung, digitale Personalakte oder automatisiertes Antragswesen eine wichtige Rolle.

Auch produzierende Unternehmen werden zunehmend digitaler. Eine optimale Vernetzung von Produktion und ERP ist eine Voraussetzung um Synergien zu erschließen und für sich nutzen zu
können. Moderne Planungstools ermöglichen eine ideale Auslastung von Maschinen, Termine werden besser geplant und Risiken frühzeitig erkannt.

Materialengpässe und volatile Rohstoffpreise stellen die Beschaffung in Unternehmen vor Herausforderungen, bei denen durch Software-Unterstützung Probleme frühzeitig erkannt und Lösungen angeboten. Hier sind Investitionen in entsprechende Software gleichzeitig auch Investitionen in Kostensenkung und Ertragssteigerung.

Fazit

Themen rund um die digitale Transformation in Unternehmen waren schon in den vergangenen Jahren wichtig und werden es auch in Zukunft bleiben. IT-Sicherheit wird mehr in den Fokus rücken, ebenso wie das ERP-System als zentrale Plattform, das sich flexibel anpassen lässt, die einzelnen Geschäftsbereiche miteinander vernetzt und Daten transparent verfügbar macht.